Wissenswertes

“Wer nichts weiß, muss alles glauben”

Jean de La Fontaine

Die Rubrik “Wissenswertes” fußt auf den persönlichen Erfahrungen unseres Teams. Dabei erheben wir nicht den Anspruch auf absolute Vollständigkeit und sind stets offen für konstruktive Kritik sowie Anregungen, die unser Wissen bereichern können. Oftmals resultieren unsere Erkenntnisse aus aktiver Mitarbeit in den entsprechenden Unternehmen oder aus intensiven persönlichen Recherchen. Uns ist ein Austausch dieser Erfahrungen mit euch wichtig, damit ihr euch ein eigenes Bild davon machen könnt.

Beste Qualität an der Fleischtheke?

Sein Fleisch im Supermarkt zu kaufen, ist für viele Menschen völlig normal und wahrscheinlich interessiert es den durchschnittlichen Konsumenten auch nicht, wo das Fleisch her kommt oder wie es gar gehalten wurde. Hauptsache billig und schmecken soll es irgendwie. Du willst dennoch mehr wissen? Bitteschön:

Unverpackt = bessere Qualität? 
Stellst du dir auch gelegentlich die Frage, wie man als Konsument am besten Fleisch im Supermarkt kaufen sollte, wenn einem die Haltungsform des Tieres wichtig ist? Ich habe mir bisher nicht viele Gedanken darüber gemacht. Vermutlich auch deswegen nicht, weil ich eher wenig Fleisch gekauft habe oder eher beim Metzger einkaufen war. Doch manchmal geht es halt nicht anders und es muss die Frischetheke im Supermarkt herhalten, wo das unverpackte Fleisch hinter den sauber geputzten Glasscheiben schön angerichtet liegt. Die präsentierten Fleischsorten wirken durch ihre ansprechende Darbietung frisch und von hoher Qualität. Daher hat es mich umso mehr überrascht zu erfahren, woher das Fleisch stammt und unter welchen Bedingungen das Tier tatsächlich aufgewachsen ist, dessen Stück ich gerade bestellt habe: Es stammt aus Haltungsstufe 2, wurde in Italien geboren und aufgezogen, und bei Edeka wird das Fleisch einfach nur aus der großen Plastikverpackung raus genommen, um es in die Theke reinzulegen. Mehr nicht!

Bio-Fleisch gibt es nur in der Selbstbedienungs-Theke 
Der freundliche Fachverkäufer in der Fleischerei wies mich darauf hin, dass Bio-Fleisch oder Produkte aus Haltungsstufe 4 nur an der Selbstbedienungs-Theke erhältlich sind, wo jeder sie selbst entnehmen kann. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich für eine gute Idee halte. Bio-Fleisch in Plastik verpackt und unter Schutzatmosphäre? Irgendwie habe ich das andersherum erwartet. Liege ich da jetzt so falsch?

Diese unerwartete Erkenntnis bringt mich persönlich jedoch nur dazu, keine spontanen Fleischeinkäufe zu machen und einfach abzuwarten, bis es wieder frisches Fleisch gibt vom Direktvermarkter um die Ecke gibt. Preislich kosteten beide Artikel übrigens fast gleich. Bio war nur geringfügig teurer für eine ähnliche Menge Fleisch. Aktuell kann ich nicht sagen, ob alle Fleischsorten nur Haltungsstufe 2 haben, die in der Frischtheke liegen, doch öfter mal den Verkäufer nach Details zu fragen, ist bestimmt kein Fehler.

Die Gemüsekiste für zu Hause

Frisches Obst und Gemüse, regional angebaut und dann auch noch bis nach Hause geliefert. Ein Traum, findet ihr nicht auch? Dieses Angebot richtet sich speziell an Menschen, die Einkaufen nicht mögen oder keine Zeit dafür haben und die regionalen Bauern sowie Hersteller von Lebensmitteln unterstützen wollen. Die Idee ist einfach und dennoch sollten die Konsumenten ein paar Dinge wissen:

Gemüsekiste – Ist der Inhalt wirklich das, was die Kiste verspricht?
Die Entscheidung, eine Gemüsekiste zu bestellen, stellt eine umweltbewusste und gesunde Alternative für den Lebensmitteleinkauf dar. Ein zentraler Aspekt, der viele dazu bewegt, sich für solch eine regionale Kiste zu entscheiden, ist die Frage nach der Herstellung der Produkte und der tatsächlichen Regionalität der angebotenen Lebensmittel. Häufig wird mit dem Begriff “regional” geworben, jedoch bleibt die genaue Definition oft im Unklaren. Bis heute gibt es dazu keine klare Definition dazu. In manchen Fällen können auch Produkte aus benachbarten Regionen oder sogar aus dem Ausland in den Kisten landen und keine bekommt das mit. Doch wer überprüft dies? Es erfordert daher ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit und möglicherweise die Bereitschaft, beim Lieferanten gezielt nach der genauen Herkunft der Produkte nachzufragen – insbesondere für jene, die Wert auf transparente Informationen legen.

Zukauf von Produkten
Wetterbedingungen, Naturkatastrophen oder andere unvorhergesehene Ereignisse können die Ernte beeinträchtigen und zu einem Mangel an bestimmten Gemüsesorten führen. In solchen Fällen müssen Anbieter von Gemüse – und Obstkisten flexible Strategien entwickeln, um Engpässe zu überbrücken. Dies könnte beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit Großhändlern sein oder der Bezug von Obst und Gemüse aus anderen Quellen außerhalb der unmittelbaren Region bzw. auch außerhalb von Deutschland geschehen. Das ist im Grunde kein Problem, doch kommunizieren das Kistenanbieter dann auch?

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, dass die Anbieter von Gemüsekisten transparent über ihre Lieferketten informieren und klare Angaben zur Herkunft der Produkte machen können. Es ist nicht immer regional drin, auch wenn es drauf steht. Kunden sollten sich bewusst sein, dass absolute Regionalität in allen Fällen meist nur schwer umsetzbar ist. Daher: Überprüft, für welchen Service wirklich die Kosten anfallen und wieviel Regionalität sich tatsächlich in der Kiste befindet.

"Hausgemacht" und "selbstgemacht"

Leider werden wir im Lebensmittel – Marketing mit vielen Begriffen an der Nase herumgeführt, die uns ein positives Gefühl vermitteln oder die falschen Assoziationen wecken sollen, daher fangen wir mit diesen beiden Begriffen heute an und schauen was dahinter steckt:

Hausgemacht
Dieser Begriff betont im Grunde nur, dass etwas im entsprechenden “Haus” hergestellt wurde. Am Ende kann eine Backmischung oder ein Fertigprodukt dahinter stecken und “im Haus” einfach nur hergestellt oder zusammengerührt worden sein und darf somit den Titel tragen “hausgemacht”. Sprich: ein “hausgemachter” Rahmkuchen kann somit nichts mit einem selbst zusammengerührten Kuchen zu tun haben, sondern schlichtweg eine industriell hergestellte Backmischung sein. Dieser Begriff ist nicht geschützt und kann doch zu etwas Verwirrung führen und falsche Erwartungen wecken. Daher: Augen auf beim “hausgemachten” Kuchenkauf.

Selbstgemacht | selbst gemacht
Anders verhält es sich mit dem Begriff “selbstgemacht”. Dieser Begriff beschreibt die Erstellung eines Produkts nach persönlichen Können und eigenen Ermessen und oftmals liegt eine eigens hergestellte Rezeptur dahinter. Alle Zutaten werden frisch zusammengestellt, handwerkliches Geschick ist notwendig und es kommen keine fertigen Produkte zum Einsatz. Daher: Bühne frei für “selbstgemachtes”.